Abenteuer-Zeltlager startet durch

Flug 3107 - in 10 Tagen um die Welt
Heute begrüßte Kapitän „Mister Robinson“ die Passagiere zum Flug „JuLa 3107“ auf dem Segelfluggelände bei Sulz am Eck. Nach dem Einchecken hob die JuLa-Airline ab. Das Ziel: In 10 Tagen um die Welt. Hier informieren wir Sie in den nächsten Tagen über die spannenden Entdeckungen dieser Reise. Lesen Sie auch Tag 1 der Lagerstory!

Fernweh und wagemutige Pläne

Bevor ich von meinen aufregenden Abenteuern berichte, sollte ich erst einmal erzählen, wer ich bin. Mein Name ist Robin. Ich wurde 1991 geboren, bin 18 Jahre alt und stamme aus einem kleinen Dorf unweit von Hamburg. Das ist ziemlich im Norden von Deutschland.

Ich muss sagen, ich bin sehr behütet aufgewachsen und alles deutet darauf hin, dass ich in die Fußstapfen meines Vaters treten sollte. Nach einem ganz ordentlichen Realschulabschluss begann ich unmittelbar eine Ausbildung zum Tischler, mancherorts auch als Schreiner bekannt. Wie ich auf diese Idee kam? – Na, mein Vater war ebenfalls Schreiner. Aber nicht nur das, er war stolzer Inhaber unseres Familienunternehmens. Diese Tischlerei schien es schon seit Ewigkeiten zu geben. Erst vor knapp zwei Jahren feierten wir das 250-jährige Bestehen. Mein Weg war also eigentlich besiegelt. Doch tief in mir wusste ich immer, dass ich kein langweiliges Leben führen würde. Schon als kleiner Junge gehörte meine ganze Leidenschaft der Schifffahrt und dem Flugverkehr. Oft stand ich sonntags an der Niederelbe, welche Hamburg mit dem offenen Meer verbindet und beobachtete einfahrende sowie auslaufende Schiffe. Genau so gerne hielt ich mich am internationalen Flughafen auf, ich mochte das multikulturelle und bunte Treiben. Fasziniert verfolgte ich im Fernseher Berichte über ferne Länder, fremde Kulturen und wilde Tiere. Mit dem Finger machte ich häufig Reisen auf dem vergilbten Globus meines Uropas und fragte mich, ob es wohl heute auch noch Gebiete gibt, die unentdeckt waren.

Aber zunächst einmal hieß es brav und folgsam sein. Tagaus, tagein nervten mich die gleichen Fragen: „Robin! Hast du dich auch sauber gewaschen?“ … „Robin! Hast du ordentlich aufgeräumt?“ … „Robin! Hast du alle Aufgaben erledigt?“ usw. – Meine Eltern waren fürchterlich streng und ständig um mich besorgt. Nichts durfte ich allein unternehmen. Immer hatten sie Angst, mir könnte was passieren. Am schlimmsten waren die Diskussionen mit meinem Vater. Wenn ich ihm von meiner Reiselust erzählte, so hielt er mir regelmäßig einen Vortrag, wie man im Leben glücklich und erfolgreich wird. Das wichtigste sei eine gründliche Schulausbildung und eine solide Berufsausbildung. Danach sollte man stets den Weg der Mitte suchen. So halte man sich alle Aufregungen fern und werde ein zufriedener Mensch. Ich hörte mir das alles an oder tat wenigstens so und spürte, wie es in mir rumorte. Ich wollte nicht ewig in der Schreinerei arbeiten, wie das mein Vater von mir erwartete. Ich wollte mal raus und weit weg!

Eines Tages war es dann soweit: Wieder mal hatte mir mein Vater einen seiner Vorträge über sich, das Leben und den Weg der Mitte gehalten. Ich versuchte ihm zu widersprechen. Ich wollte ihm erklären, dass ich vielleicht ein anderer Mensch als er sei. Obwohl ich nichts Falsches gesagt hatte, wurde mein Vater laut. Er schimpfte und drohte mich nicht weiter zu unterstützen, falls ich meine eigenen Wege gehen würde. Ich rannte zu meiner Mutter in der Hoffnung, dass sie mich besser versteht. Aber auch sie verstand mich nicht. Vielmehr sagte sie mir ein schlimmes Schicksal voraus, falls ich nicht auf die wohlgemeinten Ratschläge meines Vaters hören würde. Von diesem Tag an war mir klar: Ich musste hier weg!

Noch vor der Morgendämmerung riss ich aus. Mein Ziel war der Flughafen Hamburg. Von dort aus fliegen mehr als 70 Airlines 120 unterschiedliche Orte in Nah und Fern an. Da musste doch sicher auch etwas für mich dabei sein. Ich stand auf der Besucherterrasse und sah dem Personal der einzelnen Fluggesellschaften zu, wie sie die Flugzeuge überprüften, beluden und die Passagiere schließlich durch die Fluggastbrücken ins Flugzeuginnere stiegen. Dieser Anblick erinnert mich irgendwie an die biblische Geschichte von Noah, welche ich vor langer Zeit mal in der Kinderkirche gehört hatte … Ein herzliches „Hallo, du Landei!“ riss mich aus meinen Gedanken. Ein Freund, der momentan am Flughafen jobbte, stand vor mir. Er wollte wissen, wohin ich fliege, worauf ich ihm von meinem Ärger zuhause und meiner Entschlossenheit, die Welt kennen zu lernen erzählte. Das einzige Problem stellte mein schmaler Geldbeutel dar. „Die Lösung sind Frachtflüge“ unterrichtet mich mein Bekannter. Er zog mich hinter sich her, bis wir schließlich im kleinen Büro von Mr. Robinson standen. Schnell bot mir der schwedische Flugkapitän einen Job als Hilfsarbeiter an. Nach Guatemala sollte es gehen.

Und so wurde mein Traum Wirklichkeit: nach mühsamen Formalitäten und den Belehrungen bezüglich der Sicherheit war ich endlich an Bord der Frachtmaschine. Kurz wurde ich der beschaulichen Crew vorgestellt: Kapitän Robinson wurde unterstützt durch den spanischen Kopiloten Señor Ricardo Cruz. Außerdem sollte der aus Sachsen stammende Olaf für das leibliche Wohl an Bord sorgen. Für den Frachtraum war außer mir Helmut, Mario, Bogdan und Kosta zuständig.

Während die Maschine auf die Startbahn gezogen wurde schnallte ich mich an. Dann war es endlich soweit, die Beschleunigung presste mich in den Sitz und wir hoben kurz darauf ab. Ich fühlte ganz deutlich, ein spannender Trip stand mir bevor!

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