Erlös von Pizzaverkäufen für verfolgte Christen

Jens Fischer von »Open Doors« berichtet von Christenverfolgung in vielen Ländern



Jens Fischer (Open Doors)


Was verbindet das kommunistische Nordkorea, das Urlaubsparadies Malediven und die islamische Republik Iran? Alle drei Länder stehen unter den ersten Zehn auf dem »Weltverfolgungsindex«, den die christliche Organisation »Open Doors« jedes Jahr veröffentlicht. Das heißt, in diesen Ländern fällt die Ausübung des christlichen Glaubens am schwersten. In Nordkorea kostet viele Christen ihr Glaube das Leben, sie werden von der allgegenwärtigen Geheimpolizei verhaftet und warten in Arbeitslagern auf den Tod. Auch in vielen muslimischen Ländern wird der Wechsel vom Islam zum Christentum mit dem Tod bestraft – durch offizielle Gesetze oder durch die Hand der Angehörigen.

Jens Fischer von »Open Doors Deutschland« in Kelkheim bei Frankfurt berichtete im Sulzer Gemeinschaftshaus vom Schicksal verfolgter Christen in aller Welt, für die sich seine Organisation einsetzt. Gegründet wurde das Werk vor fast 60 Jahren, als »Bruder Andrew« aus den Niederlanden anfing, Bibeln hinter den Eisernen Vorhang zu schmuggeln und Christen im Ostblock zu unterstützen. Heute hilft Open Doors christlichen Gemeinden durch Schulungen, Besuche, Kleinkredite, Zufluchtshäuser bei Bedrohung durch Angehörige oder auch durch Ermutigung inhaftierter Christen. Im Jahr 2008 konnte Open Doors 3,9 Millionen Bibeln zu Gläubigen in verschiedenen Ländern liefern.

Besonders beeindruckten die Schicksale einzelner Menschen, von denen Fischer berichtete: von zwei Frauen im Iran, die nach Bekanntwerden ihres Glaubens an Jesus Christus zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurden – als »Bedenkzeit«, doch wieder zum Islam zurückzukehren. Oder von der Ermordung einiger Pastoren und der Verschleppung von Familien im Norden Nigerias, um die Christen zu zermürben. Ein 16-jähriger Junge namens Achmed sei aus dem muslimischen Norden dieses Landes in den christlich geprägten Süden geflohen, um seinen Glauben nicht verleugnen zu müssen. Trotz großer Schwierigkeiten wolle er aber nach der Absolvierung einer Bibelschule wieder in seine Heimat zurückkehren, um anderen Menschen dort von seinem Glauben zu erzählen.

Mit Gebeten für die Christen in verfolgten Ländern endete der Abend, zu dem etwa 100 Besucher gekommen waren. Stefan Buchali vom CVJM Sulz am Eck gab dem Referenten zu Schluss die Zusage, etwa 850 Euro als Spende an die Organisation zu überweisen – soviel Geld war bei einer Pizzaaktion zusammen gekommen, die von den Jugendgruppen des CVJM Ende September durchgeführt worden war.

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